Web-Meeting
Veröffentlicht von sabine am
Web-Meeting
Einführung
Ein Web-Meeting (aka Webinar) ist ein Online-Lehr-/Lernformat, bei dem sich Personen mittels einer Videokonferenzsoftware synchron und ortsunabhängig – meist mit (Webcam-) Bild und Ton (Mikrofon) sowie der Möglichkeit zum Chatten – in einem virtuellen Raum treffen. Es kann für Vorlesungen oder Vorträge, für Sprechstunden oder für Diskussionen und Gruppenarbeiten genutzt werden. Je nach Software ist es möglich, einen Bildschirm zu teilen oder einen Textchat zu integrieren. Weitere Funktionalitäten für die Zusammenarbeit sind Whiteboards und Breakout-Rooms (Gruppenräume).
Einsatzszenario
Webmeetings sind vielseitig in der Lehre einsetzbar. So können Lehrende
- live Vorträge halten und sich mit ihren Studierenden synchron über Lerninhalte austauschen,
- ihre Studierenden zeitgleich zusammenarbeiten lassen,
- ihre Studierende Arbeitsergebnisse präsentieren lassen,
- Sprechstunden oder Beratungstermine für einzelne Studierende oder Studierendengruppen veranstalten oder
- sich mit Kollegen und Kolleginnen austauschen.
Synchrone Online-Formate weisen laut Studien eine ebenso hohe Lernwirksamkeit auf wie asynchrone Formate (wie z.B. Online-Kurse im Lernmanagementsystem). Das Engagement und die Zufriedenheit Studierender ist in Live-Settings jedoch in der Regel höher (vgl. Skylar, 2009). Wichtig ist jedoch, dass man die Veranstaltung sorgfältig plant. Lesen Sie nachfolgend einige Eindrücke und Erfahrungen einer Lehrbeauftragten zum Thema Webmeetings.

Viele Teilnehmende stellen in Web-Meetings ihre Kamerafunktion aus und so blickt man als “Host” oder Moderator*in oft auf ein Meer von schwarzen Bildschirmen. Allein vor dem Bildschirm die Konzentration aufrecht zuhalten, ist sehr herausfordernd. Webmeetings sollten daher 60-90 Minuten nicht überschreiten.
Studierende haben das Recht, die Kamerafunktion nicht zu aktivieren, doch kann es für bestimmte Formate – wie beispielsweise Präsentationen von Studierenden – hilfreich sein, die Teilnehmenden zu sehen. Unser Tipp: Legen Sie gemeinsam mit den Teilnehmenden die “Spielregeln” fest. Dazu kann gehören, die Aufzeichnung zu unterbrechen, wenn Studierende diskutieren. Verschiedene Meinungen zu dem Thema lesen Sie hier.
Wichtig: Sorgen Sie für möglichst viel Abwechslung. Hier ein beispielhafter Ablauf:


Tipps zur Umsetzung
Ein Web-Meeting ist ein eher anspruchsvolles Lehrformat. Verlagern Sie Ihre Inhalte daher nur dann in ein Web-Meeting, wenn sich diese auch für dieses Lehr-/Lernformat eignen (wie z.B. Vorträge, Sprechstunden, synchrone Interaktion mit Studierenden und Diskussionen).
Der Markt der Software-Angebieter ist groß (z.B. DNFconf, Zoom, BigBlueButton, GoToMeeting etc.). Klären Sie, welche Software an Ihrer Hochschule verfügbar ist und nehmen Sie sich genug Zeit, um den Meetingraum und die unterschiedlichen Funktionalitäten kennenzulernen.
Gerade bei hohen Teilnehmendenzahlen ist eine Unterstützung zur Durchführung von Web-Meetings hilfreich, z.B. mit Tutorinnen und Tutoren. Diese können während eines Vortrags einen Chat moderieren, eingehende Fragen filtern, Fragen beantworten oder gebündelt an die Lehrperson weiter geben.
Das Thema Datenschutz ist im Bereich von Webmeetings und Webkonferenzen besonders brisant. Informieren Sie sich in jedem Fall über die Datenschutzregelungen des verwendeten Tools. In manchen Education-Lizenzen (wie der von Zoom) können datenschutzfreundliche Voreinstellungen gesetzt werden. Kommunizieren Sie Ihren Studierenden klar, was mit möglichen Aufzeichnungen passiert.
- Bildschirmfreigabe an Studierende für Präsentationen
- Umfragen/Abstimmungen
- Austausch im Chat
- Kollaboratives Arbeiten im Online-Whiteboard
- Gruppenarbeit in Breakout-Rooms
Tools an der TUHH
Lehrende und Studierende der TUHH können die Software ZOOM nutzen, um in Lehrveranstaltungen mit bis zu 300 Teilnehmenden live mit den Studierenden zu kommunizieren, diese in Breakout-Rooms zu schicken oder Abstimmungen durchzuführen. Hilfreiche Zoom-Tutorials finden Sie hier.
Des Weiteren können Webkonferenzen im Bereich Forschung und Lehre über den Dienst DFNconf durchgeführt werden. Für lehrbezogene vertrauliche Termine wie zum Beispiel Sprechstunden oder Prüfungsvorträge kann BigBlueButton genutzt werden.
Tools an der HCU
Lehrende und Studierende der HCU können die Software ZOOM in der Education Lizenz für die Durchführung von Web-Meetings und Sprechstunden zu Studienzwecken vollumfänglich nutzen (Meetings mit bis zu 300 Teilnehmenden und ohne Zeitlimitierung). Hilfreiche ZoomTutorials finden Sie hier.
Außerdem ist im Lernmanagementsystem moodle das Webconferencing Plugin BigBlueButton aktiviert, welches in Kursen genutzt werden kann.
Des Weiteren können Webkonferenzen im Bereich Forschung und Lehre über den Dienst DFNconf durchgeführt werden.
Literatur
Handreichung: Webinare in der Hochschule (2019). Online Campus Virtuelle PH. URL https://www.virtuelle-ph.at/wp-content/uploads/2019/10/Handreichung_WebinareHochschule-Final.pdf (zuletzt besucht am 18.05.2020)
Reed, Matt (2020). Should showing faces be mandatory? Inside Higher Ed. URL https://insidehighered.com/blogs/confessions-community-college-dean/should-showing-faces-be-mandatory (zuletzt besucht am 18.05.2020)
Schiller, Erik (2019): Tutorial zur Planung und Durchführung von Webinaren. URL: https://www.pedocs.de/volltexte/2020/19380/pdf/Schiller_2019_Webinar_Recap.pdf (zuletzt besucht am 07.08.2020)
Skylar, Ashley Ann (2009). Comparison of Asynchronous Online Text-Based Lectures and Synchronous Interactive Web Conferencing Lectures. Issues in Teacher Education, Fall 2009. Volume 18, Nr. 2, 2009. URL https://files.eric.ed.gov/fulltext/EJ858506.pdf (zuletzt besucht am 14.05.2020)
MMKH (2020): Videokonferenzen mit ZOOM und BigBlueButton –Technische Möglichkeiten, Einsatzszenarien und rechtliche Anforderungen. URL: https://www.mmkh.de/schulungen/medienproduktion/detail/2020-05-19-webinar-videokonferenzen-mit-zoom-und-bbb-fuer-einsteiger.html (zuletzt besucht am 07.08.2020)