Screencasts

Veröffentlicht von Sabine Schermeier am

Screencasts

Einführung

Screencasts sind Videoaufzeichnungen von Aktivitäten auf einem Computerbildschirm. Die Aufnahme erfolgt über eine Software, die entweder auf dem Computer installiert oder online verfügbar ist. Mit dieser Software können alle Abläufe auf dem Bildschirm aufgezeichnet und um Audiokommentare ergänzt werden. Eingesetzt werden Screencasts meist, wenn bestimmte Inhalte aus der Präsenzzeit ausgelagert werden sollen.

Einsatzszenario

Verschiedene Einsatzszenarien sind denkbar: So können mit Screencasts Präsentationen vertont werden, mit denen Studierende sich auf eine Lehrveranstaltung vorbereiten. Lehrende nutzen sie ebenfalls zur Darstellung komplizierter Sachverhalte, indem sie diese schrittweise herleiten – beispielsweise mit Hilfe von Software, die handschriftliche Einträge und Markierungen auf dem Bildschirm ermöglicht. Ähnlich den interaktiven Videos oder Vorlesungsaufzeichnungen lässt sich mit Screencasts in individueller Lerngeschwindigkeit lernen.

Besonders verbreitet sind Lernfilme zur Verwendung von Software. Ist es vorgesehen, dass Studierende ein bestimmtes Softwareprogramm (z.B. Simulationen und CAD-Programme) anwenden, so werden sie anhand eines Screencasts in die Handhabung eingeführt. 

„Im CAD-Praktikum haben wir Screencasts zum Erlernen einer CAD-Software eingesetzt. Ein großer Vorteil dabei ist, dass die Studierenden in eigenem Lerntempo und ihrem heterogenen Vorwissen entsprechend die Lerninhalte selbstständig erarbeiten können. So können sie noch nicht verstandene Inhalte in den Videos gezielt nochmal anschauen, um diese dann in Aufgaben anzuwenden. Unterstützt wird der Lernprozess durch Tutoren, die den Studierenden für Fragen zur Seite stehen. Durch die Erstellung von mehreren Screencasts konnten wir am Institut für Produktentwicklung und Konstruktionstechnik eine Präsenzveranstaltung mit über 400 Studierenden und hohem Organisationsaufwand umstellen zu einer effizienten Veranstaltung, die auch bei den Studierenden gut angekommen ist und ihnen viel Freude bei der CAD-Konstruktion bereitet hat.“
Prof. Dr.-Ing. Dieter Krause
TUHH
Beispiel: Programmdokumentation
Beispiel: Handschriftliche Erkärung

Tipps zur Umsetzung

Bevor man mit der Produktion eines Screencasts startet, sind einige grundsätzliche Fragen zu klären:

  • Welche Inhalte möchte ich abbilden?
  • Welche Ziele verfolge ich mit dem Screencast?
  • Ist ein Video überhaupt das richtige Medium zur Erreichung dieser Ziele?

Sehr hilfreich für die Produktion von Screencasts ist ein Drehbuch. Hierin planen Sie Schritt für Schritt, welche Aktivitäten auf dem Bildschirm gezeigt werden und wie der Sprechertext dazu lautet. Formulieren Sie nicht zu kompliziert, sondern in gesprochener Sprache.

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Bei Screencasts ist ein „quick & dirty appproach“ in Ordnung, kleine Versprecher sind also vertretbar. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der Desktop aufgeräumt und eine gute Bild- und Tonqualität gewährleistet ist. Verwenden Sie ein Headset mit Mikro bzw. ein SmartphoneKopfhörer mit Mikro für Tonaufnahmen oder sogar ein SingleMikrofon.

Achten Sie darauf, dass Studierende nicht nur passiv rezipieren. Hierzu können Sie aktivierende Fragen in das Video einbauen (siehe https://www2.tuhh.de/zll/freischwimmer/interaktive-videos/) . Oder aber Sie stellen Worksheets zur Verfügung, die Studierende beim Betrachten des Videos bearbeiten.

Ganz wichtig: Screencasts sollten kurz gehalten werden – zu empfehlen sind zwei bis fünf Minuten. Denn nach sechs Minuten nimmt die Aufmerksamkeit der Studierenden bereits leicht ab (vgl. Brame, 2015).

Um die Videos vielfältig einsetzen zu können, teilen Sie Ihre zu vermittelnden Inhalte möglichst in mehrere abgeschlossene Einheiten auf.
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Zu guter Letzt ist zu klären, über welchen Kanal der Screencast Lernenden bereitgestellt wird (bspw. Online-Lernraum, Videoplattform, Medienserver). Unter welcher Lizenz veröffentlichen Sie das Ganze? Um eine Weiterverarbeitung des Screencasts zu ermöglichen, bieten sich bspw. die Creative-Commons-Lizenzen an.

Auch mit PowerPoint lassen sich Videos erstellen. Sie können Folien und Ihre Stimme parallel aufzeichnen. Das Ergebnis kann dann als Video exportiert werden. Eine kurze Anleitung finden Sie bei Microsoft oder etwas ausführlicher in diesem Wiki.

 

Für die Erstellung von Screencasts können Lehrende an der HCU Camtasia nutzen. Techsmith stellt Tutorials bereit. Für HCU-Lehrende gibt es dieses Selbstlernangebot.

Mit Snagit steht ein tolles Tool bereit, mit dem Screenshots erstellt, bearbeitet und annotiert werden können. Hier finden Sie Video-Tutorials zu Snagit. Lizenzen für Camtasia und Snagit sind über den HCU Softwarekiosk erhältlich.

Für die Ablage und Verteilung von Videos können HCU-Lehrende das Lernmanagementsystem moodle oder die HCU-Cloud sowie die Plattform podcampus des MMKH nutzen nutzen.

Für die Erstellung von Screencasts können Lehrende die lizenzfreie Version von Active Presenter nutzen. Eine Anleitung hierzu finden Sie im Video unten.

Screencasting direkt im Browser

Mit der Open Source Software Opencast Studio können Sie direkt im Browser Screencasts erstellen. Für HCU-Lehrende steht zu Opencast Studio dieser Selbstlernkurs zur Verfügung.

Screencasting und Videoschnitt in einem Tool

Gute Erfahrungen haben wir auch mit der Software Active Presenter gemacht. Dies ist eine auf PC oder Mac installiebare Freeware-Software, mit der sich Screencasts erstellen und Videos schneiden lassen. Weitere Tutorials.

Literatur