Medienerstellung durch Studierende
Veröffentlicht von Lennart Osterhus am
Medienerstellung durch Studierende
Einführung
Um eine aktive Haltung zum Teilen und Tauschen in Lehre und Forschung zu befördern, gilt es, Studierende frühzeitig an gemeinsames Arbeiten heranzuführen. Dies geschieht, indem Lernende und Lehrende mit webbasierten Werkzeugen Texte und Medien gemeinsam erarbeiten, die anschließend im Internet als freie Bildungsmedien zur Verfügung gestellt werden.
Dabei steht nicht allein der Erwerb von fachlichen Qualifikationen im Vordergrund, sondern auch das Erlernen der Zusammenarbeit in einer Wissenschaftsgemeinschaft sowie eine reflektierte Auseinandersetzung mit den Potenzialen der Digitalisierung in Forschung und Lehre.
Einsatzszenario
Die Erstellung von Medien durch Studierende kann in ganz unterschiedlichen Kontexten stattfinden: Denkbar ist es beispielsweise, dass Versuche bzw. Experimente filmisch dokumentiert und die Inhalte später per Peer Instruction dem Plenum vermittelt werden. Ebenso können Medienprodukte auch als innovatives Prüfungsformat eingeführt werden.


Ein weiteres Beispiel für ein Medienerstellungsprojekt ist das am Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz (TUHH) entstandende Projekt RUVIVAL. Die Internetpräsenz von RUVIVAL zeigt eine Vielfalt von Open Educational Resources (Interactive Lectures, Quiz etc.), die u.a. im Rahmen von studentischen Projektarbeiten entstanden sind.


Am Institut für Softwaretechnik und Theoretische Informatik der TU Berlin wird für Studierende der Medieninformatik im zweiten Semester beispielsweise das nachfolgend beschriebene Medienprojekt angeboten: Das Projekt beinhaltet die Erstellung eines digitalen Mediums von der Konzeption, Gestaltung, Aufnahme und Post-Produktion bis zur Evaluation. Die jeweilige Projektaufgabe wird jedes Semester neu definiert und in einem Team mit interdisziplinären Kompetenzen gelöst.
Das Team organisiert sich selbstständig; außerdem werden die Teams von Dozenten betreut. Abschließend erfolgt eine Präsentation des Projektergebnisses und eine schriftliche Ausarbeitung.” (vgl.: Projektdarstellung des Instituts für Softwaretechnik und Theoretische Informatik)
Tipps zur Umsetzung
Ziele von Medienerstellungsprojekten
Die gemeinsame Erstellung von digitalen Skripten und Dokumentationen (z.B. in Form von Interactive Lectures, Blogs oder GitBooks) bietet Lehrenden und Lernenden die Möglichkeit, den Lernprozess und die Medienkompetenzentwicklung miteinander zu verknüpfen.
Die Studierenden können im Rahmen gemeinsamer Medienerstellung ihr Wissen vertiefen und präzisieren. Zudem lernen sie, Fachinhalte für eine Zielgruppe angemessen zu präsentieren und bereiten sich so auf die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt vor.
Tools an der TUHH
An der TUHH werden Lehrende und Lernende bei der gemeinsamen Medienerstellung in technischer Hinsicht durch das Rechenzentrum unterstützt. Es existieren eine öffentliche GitLab-Umgebung, Foren (z.B. in Stud.IP/Ilias) , Wikis in Stud.IP/Ilias, Hedgedoc (siehe https://www2.tuhh.de/zll/hedgedoc/) sowie die Möglichkeit, individuelle WordPress-Seiten einzurichten. Für die Ablage und Verteilung von Videos steht die TUHH-Cloud als auch der Medienserver der TUHH zur Verfügung.
Literatur
Niemczik, C. & Eilks, I.: Lernen und Zusammenarbeiten durch kollaborative Videoerstellung. (Präsentation)
Good Practice: Studierende erstellen Kurzfilme. Videointeraktion über Multi-Angle Classroom-Videos (Hochschule für Musik und Theater Leipzig)