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Challenge-Based Learning

Challenge-Based Learning im Detail

Challenges start with a big idea

Das Challenge-based Learning bietet viele mögliche Vorteile durch die Einführung neuer Lehr- und Lernpraktiken, die auf die Arbeitswelt abgestimmt sind und die Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden verbessern. Authentische Lernerfahrungen ermöglichen es den Studierenden, Konzepte und Beziehungen in Kontexten zu erforschen, zu diskutieren und sinnvoll zu konstruieren, die reale Herausforderungen und Projekte beinhalten, die für die Lernenden relevant sind.

Der Ansatz des Challenge-based Learning folgt einer spezifischen Struktur, die aus drei Hauptschritten besteht: engage, investigate and act.

STEP1: ENGAGE

Die Engagement-Phase beginnt mit einer “Big Idea“. Dabei handelt es sich um ein weit gefasstes Thema oder Konzept, das auf vielfältige Weise erforscht werden kann und für die Lernenden und eine größere Gemeinschaft von Bedeutung ist, z. B. Gesundheit oder öffentlicher Nahverkehr. Als Nächstes einigen sich alle Teilnehmenden, Lehrkräfte, Studierende und externe Partner auf die endgültige Frage, die bearbeitet werden soll. Durch die Challenge wird die abschließende Frage zu einem Aufruf zum Handeln, um sich eingehend mit dem Thema zu befassen.

STEP2: INVESTIGATE

Die Erkundungsphase stellt sicher, dass alle Teilnehmenden der Challenge ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einbringen und Aktivitäten durchführen, um eine Grundlage für umsetzbare und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Zu den Aktivitäten können Simulationen, Experimente, Projekte, Problemstellungen, Recherchen und Spiele gehören. Die Erkundungsphase wird mit Berichten und Präsentationen abgeschlossen, die zeigen, dass die Lernenden sich erfolgreich mit allen Fragen auseinandergesetzt und klare Schlussfolgerungen entwickelt haben, die die Grundlage für die Lösung bilden.

STEP3: ACT

Lösungen werden mit einem authentischen Publikum entwickelt und umgesetzt und die Ergebnisse in der Aktionsphase bewertet. Hier können die Parteien ihr erworbenes und geteiltes Wissen nutzen, um neue Lösungen zu entwerfen und Prototypen zu entwickeln. Die Umsetzung des Prototyps und die Bewertung sind erwünscht. Eine abschließende Präsentation in der Öffentlichkeit stellt sicher, dass ein Unterschied gemacht wird.

Studierendenteams sind das Herzstück von CBL

Der Ansatz des Challenge-based Learning ermöglicht die Schaffung einer Co-Learning-Umgebung, in der die Lernenden die Studierenden, die Lehrenden und die Partner sind. Der Aufbau von Partnerschaften mit der Industrie, Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und Nichtregierungsorganisationen ist der Kern des herausforderungsbasierten Lernens. 
In der Planungsphase muss die Struktur der studentischen Projektteams berücksichtigt werden, damit sie dem Zweck der Lernerfahrung bestmöglich dient. Die Studierendenteams können auf unterschiedliche Weise gebildet werden:

  • Die Studierendenteams werden auf der Grundlage des Projektbedarfs und der individuellen Kompetenzen festgelegt.
  • Studierendenteams werden auf der Grundlage der Präferenzen der Studierenden organisiert
  • Studententeams sind selbstorganisiert

Welcher Weg auch immer zu Beginn eingeschlagen wird, es ist absolut entscheidend, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich die Herausforderung zu eigen zu machen – und auch die Verantwortung für die Teamzusammensetzung zu übernehmen.

Durch die Bewältigung von Herausforderungen lernen und zeigen die Studierenden, wozu sie fähig sind, und können sich Berufe vorstellen, die sie vorher nie in Betracht gezogen haben.

Hier einige Beispiele:

Stanford Student Space Initiative (2017)

In der Vergangenheit konnten sich nur Regierungen und große Unternehmen die hohen Kosten für die Erdbeobachtung und die Erfassung atmosphärischer Daten leisten. Ein Höhenballonsystem namens ValBal fliegt tagelang zu einem Preis von weniger als 1.000 Dollar und ist damit für Start-ups und sogar Hobbyisten zugänglich. Mehr Informationen.

ECIU university: Challenge Plattform

Die ECIU University ist ein Bildungsprojekt auf europäischer Ebene. Es steht Studierenden, Wissenschaftlern und der Gesellschaft über nationale Grenzen hinweg offen, um gemeinsam an Lösungen für relevante gesellschaftliche Herausforderungen zu arbeiten. Schlüsselelement ist das lernendenzentrierte Lernformat „Challenge-Based Learning“ (CBL). Der Schwerpunkt der Lehr-/Lernangebote in der ECIU University liegt in der Auseinandersetzung mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Die Zusammenarbeit in den universitätsübergreifenden, interdisziplinären und interkulturellen Teams wird durch die Online-Plattform (engage.eciu.eu/) unterstützt.

Challenge-Based Learning innovations @ TUHH

Seit 2019 bietet die TUHH ihren Studierenden die Möglichkeit in interdiziplinär Lehrveranstaltungen im Format des Challenge-Based Learning zu lernen und zu forschen. Dies geschieht mal im Zusammenhang mit der ECIU University und mal als eigenständige Lehrveranstaltungen, mal im Rahmen des Nichttechnischen Angebotes, mal in die Studiengänge eingebettet oder auch als Zusatzprojekt neben der Masterarbeit.  Einen Überblich über alle verangenen Challenges finden Sie unter  eciu.tuhh.de

Support

Lernen und Arbeiten im Team

Viele Lehrende arbeiten mit Gruppen. Dabei tauchen immer wieder Fragen auf, die teilweise miteinander verknüpft sind. Deshalb haben wir hier nur die am häufigsten gestellten Fragen und unsere Antworten zusammengestellt. In einem individuellen Beratungsgespräch empfehlen wir, die Details gemeinsam zu erarbeiten.

Ziel ist es, dass eine Gruppe von Studierenden zu einem Team wird, das an einem Strang zieht und sich gegenseitig unterstützt, da es gerade in interkulturellen und interdisziplinären Kontexten sehr wichtig ist, zu klären, welche Erwartungen bestehen. Um einander kennenzulernen, reicht es in der Regel aus, die Studierenden zusammenzusetzen, so dass sie gemeinsam eine Mini-Aufgabe lösen und über Regeln und Verfahren sprechen können.

  • Wer bringt welche Vorkenntnisse mit?

  • Wie wollen wir die Zusammenarbeit gestalten?

  • Wie soll die gewünschte Form der Kommunikation aussehen?

  • Was bieten und wollen die verschiedenen Akteure?

Leider ist meist keine Zeit zum Nachdenken eingeplant. Erst in der Reflexion findet die entscheidende Weiterentwicklung statt. Hier sollte Lehrende Zeit für Feedback einplanen. Nur so ist es möglich, positive Erfahrungen und Erfolge wahrzunehmen und Schwierigkeiten anzusprechen, um Lösungen anzubieten.

Die geeignete Gruppengröße wird zum einen durch die Rahmenbedingungen (die Betreuung muss ausreichend gewährleistet sein; je weniger Erfahrung, desto enger die Betreuung) und zum anderen durch die Aufgabenstellung selbst (Niveau der Lernziele, der angesprochenen Kompetenzen usw.) bestimmt.

Die Gruppengröße sollte nicht weniger als fünf Personen betragen und das Problem sollte angemessen komplex sein, so dass es für die Studierenden sinnvoll erscheint, den Aufwand einer Arbeitsteilung zu bewältigen.

Eine ungerade Anzahl ist hilfreich, wenn die Gruppe viele Entscheidungen zu treffen hat.

Es ist sinnvoll (vor allem im Bachelor-Studium), sich immer wieder Gedanken darüber zu machen, was man tun kann, wenn einzelne Teammitglieder während des Semesters ausscheiden. Je kleiner die Gruppe ist, desto gravierender sind die Auswirkungen auf die Gruppenleistung. Dennoch sollte eine ideale Gruppengröße eingehalten werden, bei der jedes Teammitglied Verantwortung trägt.

Möglichkeiten, damit umzugehen, sind:

  • Das Team definiert Leitfragen und Aufgabenstellung sowie die Erwartungen neu.

  • Die verbleibenden Teilnehmer werden auf andere Gruppen verteilt.

  • Die Lehrperson bietet zusätzliche Unterstützung für die Gruppe an.

  • Die Teamleitung versucht, zusätzliche Unterstützung zu organisieren, um das Fehlen einzelner Teammitglieder zu kompensieren.

Achtung! Wie wirkt sich dies auf das Erreichen der Lernziele und die Bewertung aus? Hier muss ein faires Gleichgewicht gefunden werden.

Die Studierenden sollten während des Studiums die Möglichkeit erhalten, sich in einem Team aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Auf diese Weise können sie feststellen, ob sie für eine bestimmte Rolle geeignet sind. Sie erhalten wertvolle Rückmeldungen, die ihnen helfen, ihre Kompetenzen realistisch einzuschätzen und zu verbessern.

Außerdem fördert es den Lernprozess, eine lebhafte Sitzung schriftlich festhalten zu müssen oder als Moderator für eine produktive Arbeitsatmosphäre zu sorgen.

Bei Gruppen ab acht Personen empfehlen wir, zumindest die Rolle der Teamleitung und eines Sekretariats zu besetzen. Es ist ratsam, beide Rollen als “Doppelspitze” zu besetzen. Dies verhindert Orientierungslosigkeit im Falle von Krankheit oder Abreise und beide Personen können sich gegenseitig unterstützen.

Studierende, die die Rolle eines Tutoren übernehmen, müssen an der TUHH auf diese Aufgabe vorbereitet werden. Hier wurde bereits ein beispielhaftes Netzwerk von Schulungen und Angeboten geschaffen, um die Tutoren auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorzubereiten.

Wichtig ist auch, dass der Kontakt und der Austausch mit den Studierenden während des Studiums gepflegt wird. So kann die Qualität der Betreuung gesteigert werden und eventuell auftretende Konflikte können besser erkannt und gelöst werden.

Praktische Hilfsmittel und Arbeitsbereiche zur Unterstützung von CBL-Teams

Jeder Einsatz einer Methode oder eines Werkzeugs bedeutet zusätzlichen Aufwand und sollte daher gezielt und auf das Lernziel abgestimmt sein. Wenn man eine neue Methode oder ein neues Tool ausprobieren möchte, sollten Aufwand und Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Ob offline oder online, wir finden das Richtige.

Profitiere von unserer langjährigen Erfahrung mit unterschiedlichsten Projekten, problemorientierten Lernformaten und Gruppengrößen. Nutze die Vorteile bei der Buchung des K1520 oder der Räume in Kanal 4 (ideal für den Unterricht mit kurzen Inputs in Kombination mit Gruppenarbeit im Klassenzimmer). Wir sind mit allen Räumen und ihren Vor- und Nachteilen bestens vertraut.

Wir unterstützen mit Freude. Bitte kontaktiere uns!

Vorbereitung von studentischen Lehrerassistenten (Tutoren) auf Challenge-Based Learning

Wir bieten Unterstützung bei der Vorbereitung Ihrer Lehramtsstudenten (Tutoren) an. Oft ist es möglich, die Tutoren in eine bestehende PBL-Tutorenschulung zu integrieren. Oder wir bereiten einen kurzen interaktiven Input speziell für das Projekt und die Tutoren vor, den wir dann gemeinsam gestalten.

In jedem Fall ist es unser Ziel, die Tutoren bestmöglich auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Gerade bei größeren Klassen hängt der Erfolg von CBL ganz entscheidend von den Tutoren ab.

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Don`T STand alone - Be part of a network

PraxisDuo

Das ZLL bietet Ihnen einen Rahmen, in dem Sie ein Semester lang mit anderen Lerenden an Ihren Ideen zur Weiterentwicklung Ihrer Lehre arbeiten können. Weitere Informationen 

Workshop: Basic-Principles in Challenge-Based Learning

Dieser Workshop findet wenigstes einmal, häufig sogar zweimal im Jahr am ZLL statt. Alle interessierten Lehrenden der TUHH, die das Format und dessen Besonderheiten kennenlernen sowie eine Übertragung auf die eigene Lehre diskutieren möchten, sind herzlich eingeladen.

Der nächste Workshop findet am 20.07.2023       von 9 – 16 Uhr statt. Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.

Teachmcher Kick-Off

Zweimal im Jahr lädt die ECIU herzlich ein, andere Teamcher, die ein Challenge im kommenden Semester leiten werden, in einem einstündigen Online-Kick-Off-Meeting kennenzulernen.

  • Einführung und Hintergrundinformationen über die ECIU University und die Challenges
  • Gegenseitiges Kennenlernen, Austausch und Networking zwischen den Lehrenden
  • Präsentation von Best Practice Beispielen aus dem ECIU Ökosystem

Das nächste Teamcher Kick-Off wird im September 2023 stattfinden.Für weitere Informationen bitte Dorothea Ellinger kontaktieren.

Links und ergänzende Ressourcen

Literaturempfehlungen

Nützliche Links

Challenge Based Learning, A White Paper. published by Cator, K. & Nichols, M. (2008) . Cupertino, CA: Apple, Inc.

Challenge-Based Learning Guide published by Tecnologico de Monterrey (2015)

Challenge-Based Learner User Guide published by Nichols, M., Cator, K., Torres, M. and Henderson, D. (2016) .

Introduction to CBL published by Aalto univserity

Kohn Rådberg, Kamilla; Lundqvist, Ulrika; Malmqvist, Johan; Hagvall Svensson, Oskar (2020): From CDIO to challenge-based learning experiences – expanding student learning as well as societal impact? In: European Journal of Engineering Education 45 (1), S. 22–37.

Stanford Student Space Initiative (2017): Low-Cost High-Altitude Ballooning. In: Computer 50 (7), S. 26–28.

Challenge-Based Learning @ ECIU university published in ECIU magazin 03/2020

Get more informations on webpages: informative videos about challenge-based leanring on youtube and vimeo: Challenge Based Learning Explained and Challenge Based Learning
angebot

Your Challenge-Based Learning experts @ TUHH

Siska Simon – About me

Als Stadtplanerin, die ihren Abschluss an der TUHH gemacht hat, bin ich sehr an interdisziplinärer Zusammenarbeit interessiert.
So ist es nicht verwunderlich, dass ich ab 2012 an der Entwicklung des interdisziplinären Bachelor-Projekts beteiligt war.
Als ausgebildete Fotografin schaue ich genau hin und beleuchte die Projekte aus verschiedenen Perspektiven. Viele Jahre der Selbstständigkeit im Handwerk parallel zur Abteilungsleitung in einem Ingenieurbüro haben mich auch gelehrt, was Projektmanagement in der Praxis bedeutet.
Während meiner Tätigkeit als Sachverständige für Immobilienbewertung hatte ich Spaß daran, gerichtsfeste Fakten zu schreiben. Erste Lehrerfahrungen sammelte ich an einer dualen Hochschule und begleitete u.a. die Entwicklung eines neuen Studienganges.

Kontakt:
Siska Simon
Phone:

040 42878 4628

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Kontact:
Dr. Dorothea Ellinger
Phone:

040 42878 4819

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Dr. Dorothea Ellinger – About me

Hallo, ich bin Referentin für Forschendes Lernen am Zentrum für Lehren und Lernen an der TUHH. Gemeinsam mit Siska Simon unterstütze ich bei jeder Form von Challenge-Based Learning und Lehrinnovationsprojekten.
Ich habe Biochemie und an der Martin-Luther-Universität in Halle studiert, anschließend an der Ruhr-Universität in Bochum promoviert und zuletzt als Post-Doc am Biozentrum Klein-Flottbek der Universität Hamburg gearbeitet. In meinen Projekten zur Energiegewinnung aus und mit Pflanzen und Algen habe ich gerne mit Bio- und Verfahrenstechnikern zusammengearbeitet. Parallel zu meiner Postdoc-Zeit habe ich meinen Master of Higher Education an der Universität Hamburg absolviert. Seit Ende 2014 bin ich nun raus aus dem Labor und arbeite als Expertin für Lehren und Lernen in der Hochschullehre, zunächst an der Leuphana in Lüneburg und seit Januar 2016 hier an der TUHH.

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