Theorie und Praxis gelungen verbinden – 28. Netzwerktreffen

Am 16.11.2016 fand das 28. Netzwerktreffen statt. Dieses Treffen ist Teil des Call-Prozesses und wird durch das „Zentrum für Lehre und Lernen“ organisiert. Bei dem Treffen am vergangenen Mittwoch wurden fünf Lehrinnovationsprojekte vorgestellt, von denen sich zwei noch vor ihrer eigentlichen Umsetzung befinden. Die anderen drei Lehrinnovationen wurden bereits einmal durchgeführt.

Als Methode zur Vorstellung der Projekte wurde die „moderierte Posterpräsentation“ gewählt. Hierbei teilen sich die Zuhörenden in gleich große Gruppen auf, die sich die Lehrinnovation von dem umsetzenden Lehrenden anhand des Posters präsentieren lassen und Fragen stellen sowie Anregungen geben. Die Gruppen wechseln dann nach 15 Minuten zum nächsten Poster. Dieses Format ermöglicht es dem Zuhörer alle Poster zu begutachten und schafft eine Atmosphäre, in der völlig ungezwungen didaktische Herausforderungen angesprochen und Ideen zur Verbesserung gesammelt werden können. Denn auf die Probleme, auf die die Lehrenden bei der Umsetzung stoßen, ähneln sich oft. Auch Mitarbeiter des Zentrums für Lehre und Lernen diskutieren mit.

Lennart Osterhus präsentiere das abgeschlossene Lehrinnovationsprojekt „Modul Baustoffe und Bauchemie“, welches er gemeinsam mit Professor Frank Schmidt-Döhl umgesetzt hat. Hierbei wurde die Lehrveranstaltung so umgestaltet, dass die Studierenden Theorie und Praxis besser verbinden können. Aufgewertet wurde die frontale Vorlesung unter anderem durch studentische Präsentationen und kurze Diskussionen zu Testfragen. Den Studierenden soll der Praxisbezug der gelernten Theorie durch Videos und Exponate der institutseigenen Baustoffsammlung schneller und einfacher zugänglich gemacht werden. Das positive Feedback der Studierenden bestätigt, dass dies gelungen ist.

Die zweite abgeschlossene Lehrinnovation ist „Hörsaalexperimente für vertieftes Verständnis“ von Herr Professor Wolfgang Krautschneider mit Unterstützung von Aljoscha Reinert. Bei dieser Lehrinnovation stand es ebenfalls im Vordergrund, den Studierenden den Bezug zwischen Theorie und Praxis zu verdeutlichen. Durch Experimente zu elementaren Kernthemen soll eine quantitative Vernetzung von theoretischem Wissen und praktischer Anwendung erfolgen. Auch hier gab es positive Rückmeldung seitens der Studierenden.

Pia Bassen stellte das Projekt „Grundlagen der Werkstoffwissenschaften II – Teil Keramik“ vor. Diese Lehrinnovation, welche von Professor Gerold Schneider und Claudia Neusel umgesetzt wurde, ist die dritte abgeschlossene Lehrinnovation. Ziel der Innovation war es, den Studierenden ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie und wo Keramik im Alltag eine Rolle spielt. Auch hier dienten Anschauungsmaterialen in der Vorlesung dazu, Keramik begreifbar zu machen. Zudem wurden Clickerfragen eingesetzt, womit direkt in der Vorlesung ein Feedback von den Studierenden möglich war.

„Unternehmenssimulation Markstrat“ lautet das Projekt von Professor Christian Lüthje und Michael Fretschner, welches sich gerade in den ersten Wochen der Umsetzung befindet. Bei der Unternehmenssimulation nehmen die Studierenden in Gruppen an einem Planspiel teil, welches sehr komplex die Abläufe in einem Unternehmen abbildet. Wie später auch im Beruf müssen die Lernenden hierbei wichtige Entscheidungen treffen, die zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitragen sollen. Die Erfahrung aus der Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass die Studierenden das Wissen aus der vorher besuchten Grundlagenvorlesung nicht ausreichend mit den Entscheidungen im Planspiel zusammenbringen können. Seit dem aktuellen Semester werden nun Gruppen aus Studierenden gebildet, die sich parallel zu dem Planspiel noch einmal aktiv mit der Theorie beschäftigen und Fragen diskutieren.

„Systemtechnische Grundlagen der Logistik“ zusammen mit „Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens“ wurde von Christiane Waßmann-Krohn und Michael Florian vorgestellt. Ziel der Lehrinnovation ist eine bessere Verknüpfung der beiden Modulveranstaltungen. Auch die Kritik der unzureichenden Vorbereitung auf die Klausur soll hiermit behoben werden. Die Studierenden erstellen in Gruppen eine Hausarbeit, welche zum Schluss präsentiert wird. Die erlernten Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens werden unmittelbar praktisch angewendet. Gleichzeitig werden die Inhalte aus „Systemtechnische Grundlagen“ noch einmal von den Studierenden aufbereitet. Eine Herausforderung bei der Umsetzung liegt hier in dem unterschiedlichen Wissensstand der Studierenden in Bezug auf wissenschaftliches Arbeiten.

Auch bei diesem Treffen gab es angeregte Diskussionen. Einen besonderen Stellenwert nahm dabei die Frage ein, wie sich die Motivation der Studierenden erhöhen lässt, an den Veranstaltungen teilzunehmen, die mit viel Engagement umgestaltet wurden um den Bedarfen der Lernenden besser gerecht zu werden. Zudem war die gelungene Verbindung zwischen Theorie und Praxis ein Thema, bei dem die Lehrenden sich gegenseitig Hilfestellung geben konnten.

Bei Interesse, an einem solchen Treffen teilzunehmen oder bei weiteren Fragen oder Anregungen, melden Sie sich bitte unter nina.anders@tuhh.de.

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