„Summer School Studienmanagement“ – ein sperriger Begriff und die TUHH

Kürzlich ist der endlos scheinende Sommer 2018 zu Ende gegangen. Damit bot er viel Zeit für Treffen und Tagungen für die Wissenschaft. Ende August zum Beispiel: Zwei Lehrkoordinatoren des ZLL nahmen an der „Summer School Studienmanagement“ der Uni Hamburg (UHH) teil, einem zweitätigen Austauschforum für die Praktikerinnen und Praktiker der Studien- und Lehrorganisation vor Ort. Oberthema: Wie kann mit verschiedenen Ansätzen des Studienmanagements eine gute Studienqualität gesichert werden? Was sind dafür Standards, neue Themen, Good Practices? Bei der Diskussion dieser Fragen waren stets die „Studienbüros“ mit im Blick, die an der UHH als Agenturen der Studien- und Lehrunterstützung eingerichtet worden sind.

Was machen die Studienbüros … und wie?

Die Studienbüros der UHH sind, wie an vielen anderen Universitäten, direkt bei den Fächern angesiedelt. Sie kümmern sich dort – durch Sachbearbeitung und akademische Expertise – um ein ganzes Bündel an Aufgaben: Von der fachnahen Beratung der Studierenden über die Umsetzung von Ordnungen und die Prüfungsorganisation bis zur Koordination ganzer Studiengänge. Dadurch werden „alle Aufgaben der Studienkoordination, der Studienfach- und Studienverlaufsberatung sowie des Lehrveranstaltungs- und Prüfungsmanagements fach- und kundennah wahrgenommen.“. Hierzu kann auch die Information von Schülerinnen und Schülern, die Organisation von Praktika und die Betreuung der Promotionsverfahren gehören.

Abhängig von der Struktur der Fakultät und den genauen Aufgaben ist jedes Studienbüro etwas anders aufgestellt. Dementsprechend gibt es an der UHH je Fakultät ein (Fak. BWL) bis sechs (Fak. MIN) Studienbüros. Im Studienbüro für die BWL-Fakultät arbeiten beispielsweise 12, in einem der Büros der MIN-Fakultät jeweils 5-8 Personen.

Aber warum wird dies „Studienmanagement” genannt und nicht, ganz schlicht: „Verwaltung“? Die Bezeichnung soll verdeutlichen, dass ihre Tätigkeit und Rolle über den Rahmen der klassischen, ausführenden Verwaltung hinaus geht. Das „Management“ von Lehre und Studium ist vergleichsweise stärker durch flexible und vernetzte Lösungen, durch multidisziplinäre Zugänge und – nicht zuletzt – durch Service für die Wissenschaft mittels Nähe zur Wissenschaft geprägt. Die Nähe zur akademischen Forschung und Lehre ergibt sich dabei auch durch den akademischen Hintergrund vieler Beschäftigter in den Studienbüros.

Zweck und Form der Summer School 2018

Um den Austausch von Know-How zwischen den neu geschaffenen Büros zu erleichtern und Entwicklungsprozesse sowohl anzustoßen als auch zu synchronisieren findet seit einigen Jahren eine 2-tägige Summer School statt. Sie bildet einen Baustein des Fortbildungskonzepts zum Studienmanagement der UHH. Die Organisation geschieht in vorbildlicher Weise gemeinsam durch das Präsidium, die Studienbüros und das zuständige Hochschulreferat für Qualitätsmanagement. Die zentrale und die dezentrale Ebene finden dafür also zusammen. Schirmherrin ist die Vizepräsidentin für Studium und Lehre.

Ein wesentlicher Eindruck, der auf der Summer School gewonnen wurde: Diese immer noch neue Struktur für Beratung, Organisation und Qualitätsmanagement zu Studium und Lehre ist auf der Fakultätsebene bereits gut akzeptiert und entwickelt. Ein anderer: Die Büros widmen sich neben der Qualitätssicherung (z. B. Studierbarkeit praktisch sicherstellen) zunehmend auch Fragen der Qualitätsentwicklung (an welchen Stellen können wir noch besser werden?). Diese Entwicklung wird dabei vom Präsidium sachkundig und wertschätzend unterstützt; dass die UHH eine Systemakkreditierung anstrebt, also ein hochschulweites, durchgängiges System der Qualitätssicherung ihrer Studienprogramme, mag maßgeblich zur Motivation dafür beitragen.

Neue Ideen für die TUHH?

Wie bei der Summer School gut zu beobachten war liegt der wesentliche organisatorische Gedanke der Studienbüros darin, erstens die Aufgaben zu Lehre und Studium zu bündeln, zweitens mit den Studierenden, Lehrenden und Studieninteressierten die relevanten ‘Kunden’ gemeinsam anzusprechen und dies drittens dort anzugliedern, wo die Prozesse mit Leben gefüllt werden: Bei den Fächern. Dies ist für die Größe und Komplexität der Universität Hamburg sicherlich besonders passend. Demgegenüber besteht an der TUHH eine zentrale Organisationskultur.

Doch verschiedene Ansätze, die im August vorgestellt wurden, könnten auch an der TUHH die Diskussion anregen. Hierzu gehören z. B. die Modelle dezentraler Qualitätsmanagement-Berichte und Qualitätszirkel oder die Erfahrungen mit einem kundennahen, integrierten Lehrservice durch Beratung, Koordination und Entwicklung. Dort wie hier muss die enge Zusammenarbeit und der Übergang von Studienmanagement und Didaktik dabei stets im Blick behalten werden.

Nicht zuletzt kann auch eine Summer School zu Studium und Lehre gerade im Wachstumsprozess der TUHH zu einer spannenden Idee werden. Weitere Ansätze kann jeder und jede ganz individuell für sich prüfen: Die Dokumentation zu den beiden Tagen im langen Sommer 2018 ist offen im Netz zugänglich.

 
Beitragsbild: UHH

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