Prüfen ohne Stift und Papier – E-Klausuren für die TUHH?

Bieten E-Klausuren die Chance, anspruchsvolle Prüfungsaufgaben auch in Großveranstaltungen zu stellen?

Lehrende stehen vor einem Belastungstest: viele Studierende, viele Prüfungen und damit verbunden ein hoher Korrekturaufwand. Auf der anderen Seite steht die Forderung, kompetenzorientierte Prüfungen zu gestalten.

E-Klausuren fördern durchaus die Effizienz: Multiple-Choice oder Lückentext-Frage werden automatisch ausgewertet, was den Korrekturaufwand deutlich verringert. Und Antworten auf offene Fragen sind einfacher lesbar und müssen nicht (teilweise) mühsam entziffert werden (vgl. http://eklausur.de).

Auch didaktisch haben E-Klausuren gegenüber Papierklausuren entscheidende Vorteile: Durch die Einbindung von Bildern, Filmen oder Animationen können anwendungsorientierte Prüfungsaufgaben gestellt werden. Das gilt ebenfalls für die zeitgleiche Nutzung von Simulationen oder fachspezifischer Software während der Klausur.

Klausurenstapel aus der Mechanikvorlesung. Copyright: Lina P. Nguyen
Klausurenstapel aus der Mechanikvorlesung – bald Vergangenheit?. Foto: Lina P. Nguyen

Diese Möglichkeiten setzen natürlich voraus, dass man sich mit der Prüfungssoftware auseinandersetzt, was für Lehrende anfänglich einen erheblichen Zeitaufwand darstellen kann. Immerhin besteht dann die Chance, dass langfristig didaktisch sinnvollere, für die Studierenden interessantere und mit geringerem Korrekturaufwand verbundene Prüfungsaufgaben gestellt werden können.

Mittlerweile werden an immer mehr Universitäten (z.B. Bremen, Marburg, Essen-Duisburg, Mainz)  Klausuren am Computer geschrieben. Allerdings müssen für das Abnehmen elektronischer Prüfungen geeignete Räume mit entsprechender Ausrüstung vorhanden sein. An der Universität Bremen wurde deshalb ein spezielles „Testcenter“ mit 120 Rechnerplätzen eingerichtet– für das rund 300.000 Euro investiert wurden (vgl. FAZ vom 07.05.2014).

Auch technisch müssen eine Reihe an Punkten erfüllt werden, damit E-Klausuren sinnvoll durchgeführt werde können. So braucht es entsprechende Serverkapazitäten, Softwaresysteme müssen sicher laufen und bedürfen der Wartung. Zudem müssen die Rechner so eingerichtet werden, dass Prüfungsdaten gegen einen Zugriff von außen geschützt werden und Studierende die Prüfung nicht manipulieren können (vgl. www.e-teaching.org).

Brauchen wir E-Klausuren auch an der TUHH? Darüber möchten wir gern mit Ihnen diskutieren.

N/A und Katrin Billerbeck

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