Projektbasiertes Lernen (PBL)

PBL – Ein begleitendes Projekt als Motivator

PBL wird vor allem mit kleinen Veranstaltungen assoziiert. Es ist aber auch in Verbindung mit Großveranstaltungen nicht unüblich – regelhaft an PBL-Universitäten wie Maastricht und Aalborg, aber auch schon an der TUHH. Die Erfahrungen zeigen: Begleitend zu einer Vorlesung oder einem großen Seminar kann von Studierendengruppen ein Projekt erfolgreich bearbeitet werden, mit positiven Rückwirkungen auch für die Präsenzveranstaltung. Ein Vorteil dieser Kombination ist es, dass die Studierenden noch stärker auf das Verständnis der Vorlesungsinhalte angewiesen sind, um das Projektziel erreichen zu können, bzw. andersherum betrachtet, dass die Vorlesungsinhalte direkt in der Praxis erprobt werden können.

Wann hören Studierende mir besonders aufmerksam zu?

Projektarbeit ist meist in Gruppen organisiert und findet außerhalb einer Präsenzveranstaltung statt. Für die Präsenzphasen – beispielsweise die Vorlesung – ist es dann wichtig, dass sie genau die Inhalte und die dazu passenden Problemstellungen aufnimmt, mit denen die Studierenden bereits beschäftigt bzw. auf die sie angewiesen sind. Die Lehrinhalte treffen dann auf offene Ohren: Die Studierenden sind aufmerksam, da sie etwas erfahren wollen, das sie bei ihrer Projektarbeit weiterbringt.

Wie sollte die Projektarbeit gestaltet sein?

Sie benötigen eine Projektaufgabe, die alle zentralen angestrebten Lernergebnisse und Lerninhalte abdeckt. Das Projekt muss fordern und leicht überfordern, denn das Wissen, das zum Lösen der Projektaufgabe notwendig ist, erfahren die Studierenden erst im Laufe des Semesters in Ihren Vorlesungen. Die Projektgruppe kann dabei z.B. aus den Basisgruppen gebildet werden (Infobox: Basisgruppen). Entweder ist eine Basisgruppe identisch mit einer Projektgruppe oder mehrere Basisgruppen bilden zusammen eine Projektgruppe. In Bezug auf Wissensstand, Herkunft und Geschlecht heterogene Gruppen können entstehen, wenn die Bildung der Gruppen nicht den Studierenden überlassen wird. In derart gemischten Gruppen können die Studierenden sich gut ergänzen und bereichern – und jenseits davon die für das Berufsleben wichtige Erfahrung machen, dass sich Teams nicht immer nach Sympathie bilden lassen.

Für die Lehrenden kann ein Projekt die notwendigen Beispiele liefern, um den Lerninhalt praxisnah zu gestalten – so können u.a. Beispielrechnungen anhand des Projektthemas gestaltet werden. Wichtig ist es in jedem Fall, die Arbeitsstände und Fragen aus den Projekten zu erfassen (Infobox: Die Onlineplattform als Dreh- und Angelpunkt) und in der Präsenzveranstaltung aufzunehmen.

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