Humboldt im Aufwind – Forschungsunis und FHs spreizen Flügel für Forschendes Lernen

Eine lebhafte Konferenz: In Potsdam haben Anfang September über 30 Hochschulen ihre laufenden Projekte zum Forschenden Lernen vorgestellt. Die Zahl spiegelt wider, dass das Thema in der deutschen Hochschullandschaft nicht nur im Kommen ist: Es ist bereits da!

Mit Forschendem Lernen werden Lehre, Lernen und Forschung in einem didaktischen Konzept verzahnt. Dabei werden die Studierenden zugleich früher und intensiver an Forschungsaktivitäten herangeführt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Studierenden werden besser motiviert, lernen effektiver und werden schneller ins Fach integriert. Zudem kommen sie stärker mit dem aktuellen Geschehen in ‘ihren’ Instituten in Kontakt.

Was in Potsdam deutlich wurde: Forschendes Lernen ist nicht nur geeignet für wenige sehr gute Studierende. Vielmehr trägt die eigene Forschungserfahrung dazu bei, dass alle Ingenieurstudierenden ihre professionellen Kompetenzen ausbilden. Denn nach dem Studium ist die Kenntnis wissenschaftlichen Arbeitens am Puls der Zeit entscheidend, um aktuelle technische und gesellschaftliche Fragen lösen zu können.

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Bildquelle und Überblick zur Konferenz: http://fl2013.fh-potsdam.de

Für unterschiedliche Fachgebiete und Semester kommen dabei verschiedenen Varianten in Frage. Die Eingangsphase der Universität Lüneburg zeigt, dass Forschendes Lernen bereits für Studienanfänger/innen geeignet sein kann. Andere Hochschulen platzieren das Format eher im Masterstudium – dies markiert dann zugleich die erste Stufe der akademischen Personalentwicklung.

Viele renommierte Forschungsuniversitäten waren mit ihren Projekten auf der Konferenz vertreten, darunter die RWTH Aachen und die Humboldt-Universität Berlin. Es zeigt sich, dass sich die Exzellenzuniversitäten ergänzend zu ihrem Forschungsprofil für forschende Bildung stark machen.

Auf den ersten Blick überraschend: Rund die Hälfte der Teilnehmer/innen kam von Fachhochschulen. Diese nutzen das Forschende Lernen neben der Verbesserung der Lehre auch, um ihre Rolle im Hochschulsystem weiterzuentwickeln.

Auch für Forschendes Lernen an der TUHH gibt es gute Gründe. Um nur einen zu nennen: Von 21 Master-Studiengängen, die das ASIIN-Akkreditierungssiegel erhalten haben, wurden 20 als “stärker forschungsorientiert” eingestuft.

 

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