Digitalisierung von Lehre und Prüfungen. Ein Tagungsbericht

„Die Lehre der Zukunft ist technologiegestützt“, so die zentrale These des stellvertretenden Generalsekretärs des Stifterverbandes Dr. Meyer-Guckel bei der kombinierten Tagung von “Teaching is touching the future” und “E-Prüfungs-Symposium” Ende des letzten Jahres in Aachen. Auch Dr. Persike (Psychologe, Lehrpreisträger und Mitglied des Hochschulforum Digitalisierung) geht davon aus, dass die Digitalisierung an Hochschulen ein „unumkehrbarer Prozess“ ist.

Abb. 1: Verzahnung von Online und Präsenzphasen in einer Lehrinnovation an der TUHH

In den Beiträgen wurden viele Praxisbeispiele zur Digitalisierung von Lehre oder Prüfungen vorgestellt. Es ging aber auch um die Frage, wie Lehrende und Studierende davon überzeugt werden können, digitale Lern- und Prüfungsmedien stärker zu nutzen. Dr. Persike stellte in seiner Keynote die überraschenden Ergebnisse seiner Untersuchung vor, nach der die privat digital sehr affinen Studierenden nicht zwangsläufig aufgeschlossen gegenüber der Nutzung digitaler Lernmedien sind.
Tatsächlich wurde das Lernen mit digitalen Medien erst dort besonders effektiv genutzt, wo es curricular verankert ist und nicht nur vereinzelt in Lehrveranstaltungen vorkommt. Zudem entstehe der Erfolg von Blended Learning Konzepten vor allem in der Präsenzphase, wie Persike anhand anderer Forschungsarbeiten darlegte.

Auch an der TUHH ist digital unterstütztes Lernen längst verbreitet: Gruppe von Studierenden auf der Treppe vor der Mensa

Dies zeigte sich auch in einem aktuellen Praxisprojekt der TUHH, das von den ZLL-Mitarbeiterinnen N/A und Katrin Billerbeck in Aachen präsentiert wurde. In der hier vorgestellten Veranstaltung bereiten die Studierenden eine Vorlesung wöchentlich selbstständig mittels Onlineaufgaben vor, auf die anschließend in der Präsenzzeit eingegangen wird.
Durch eine begleitende Untersuchung konnte gezeigt werden, dass dieses Angebot nur dann von der Mehrheit der Studierenden zum kontinuierlichen Lernen genutzt wurde, wenn die Vorbereitung den Studierenden in der Präsenzzeit zu Gute kam und (Online-)Übungs- und Prüfungsaufgaben gut aufeinander abgestimmt waren. Die enge Verzahnung war demnach auch hier der zentrale Erfolgsfaktor für das Projekt.

Für die passgenaue Einbettung digitaler Medien und die Entwicklung von Blended-Learning Szenarien berät am ZLL die Fachreferentin für mediengestützes Lernen, N/A, für die Einführung von E-Assessment auch Katrin Billerbeck.

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