Das Interdisziplinäre Bachelor-Projekt auf der SEFI 2017

Bekanntermaßen merkt man sich Dinge, die in positiver Umgebung erlernt und erfahren werden, besonders gut. Vermutlich wurde deshalb die Jahrestagung 2017 der SEFI (Europäische Gesellschaft für Ingenieur-Ausbildung), die in diesem Jahr durch den portugiesischen Verband ausgerichtet wurde, in den westlichsten Teil Europas, auf die Inselgruppe der Azoren, verlegt.
Bei beeindruckender Kulisse und schönem Wetter trafen sich Ende September Lehrende und didaktisch Forschende aus der Ingenieursbildung in Angra de Heroisme auf Terceira, um ihre aktuellen Projekte vorzustellen und mit Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt zu diskutieren.
Das Interdisziplinäre Bachelor-Projekt, entwickelt und umgesetzt im ZLL der TUHH, war hier durch Projektleiterin Uta Riedel vertreten. Unser Teilprojekt „Open Topic“ wurde vor vollem Saal vorgestellt, mit viel Beifall bedacht und diskutiert. Die Diskussionsthemen waren dabei divers – von Fragen zur Intensität der Betreuung der Studierenden bis zu Schulungen zur „political correctness“ im Umgang mit unseren Projektpartnerinnen und -partnern vom Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e. V. Dass ein solches Projekt bereits von Studierenden im ersten Semester erfolgreich durchgeführt werden kann, findet im Bereich des „Service Learning“ – der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und lokalen Vereinen bei gleichzeitigem Erlernen von Fachinhalten – immer wieder Aufmerksamkeit und Anerkennung (wie kürzlich durch die Ernennung zur Hochschulperle des Stifterverbandes). Gerade der internationale Austausch zu Service-Learning-Projekten wie zum Beispiel mit David Lopez aus Barcelona waren dabei inspirierend und werden die Weiterentwicklung unseres Projekts sicherlich bereichern!
Außer unserem Projekt wurden weitere Beiträge der TUHH vorgestellt: Christian Seiferts Mathematik-Projekt zum studienfachspezifischen Üben und Assessment trotz Großveranstaltungen wurde sehr interessiert aufgenommen, und Christian Kautz und Ferdinand Kieckhäfer aus der Fachdidaktik trafen sich mit den Partnern des europäischen Projekts readySTEMgo.
Neben dem Kernthema der Konferenz, dem Einbringen des Themas Nachhaltigkeit in die Studieninhalte, waren die Steigerung der Attraktivität eines Ingenieursstudiums, Maßnahmen zum Erreichen eines gelungenen Übergangs von der Schule zum Studium, die Bedeutung einer guten Curriculumsplanung sowie Projekte zum gezielten Berufsstart von Ingenieurinnen und Ingenieuren viel beachtete Themen, die in allen europäischen Ländern eine große Rolle spielen. Unser Erstsemesterprojekt, mit dem wir die Motivation der Studienanfängerinnen und Studienanfänger für ihr weiteres Studium stärken wollen, passte sehr gut in diesen Themenkreis.
Auf der mehrtägigen Konferenz gab es vielfältige Möglichkeiten zum Austausch, sowohl im malerisch gelegenen Konferenzzentrum bei Vorträgen, Workshops und Posterpräsentationen, als auch bei Conference Dinner und „technical visits“ mit großem touristischen Wert. Die in so positiver Umgebung geknüpften Kontakte werden sicher noch lange halten und zu einem weiterführenden intensiven Austausch führen.