
Das Feierabendbier nach einem langen Arbeitstag, das Anstoßen am Geburtstag, der ein oder andere Longdrink abends mit Freunden – der Konsum von Alkohol gehört in unserer Gesellschaft in vielen Situationen schon fast automatisch dazu. Wenn sich der Alkoholkonsum in Maßen hält und nicht zur Regel wird, sollte diesem auch nichts im Wege stehen. Problematisch kann es allerdings werden, wenn der Konsum nicht mehr nur Genuss ist, sondern zur unbewussten Gewohnheit wird und damit zu einer Abhängigkeit führt. Dies passiert nicht von heute auf morgen, sondern schleicht sich meistens Schritt für Schritt ein. Im Folgenden gehen wir den Fragen auf den Grund, welche Gefahren durch regelmäßiges Trinken von Alkohol entstehen können, welche Menge an Alkohol kein Problem ist und warum wir überhaupt Alkohol trinken. Außerdem geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihren Alkoholkonsum in Zukunft bewusster gestalten können.
Gefahr bei zu viel Alkoholkonsum
Prinzipiell spricht nichts gegen einen gelegentlichen und nicht übermäßigen Konsum von alkoholischen Getränken. Problematisch hingegen wird es dann, wenn der Alkoholkonsum außer Kontrolle gerät. Denn ein länger andauernder und übermäßiger Konsum alkoholischer Getränke birgt einige Gefahren. Diese umfassen zum einen negative gesundheitliche Auswirkungen wie die Schädigungen von Organen wie beispielsweise der Leber, der Bauchspeicheldrüse oder des Herzens. Bei einem langanhaltenden regelmäßigen Konsum von Alkohol besteht zudem die Gefahr einer Abhängigkeit. Diese kann wiederum zu zahlreichen mentalen Beeinträchtigungen wie Gedächtnisstörungen, Stimmungsschwankungen, Angstzuständen oder Depressionen führen. Neben den Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit einer Person, kann ein übermäßiger
Alkoholkonsum auch zahlreiche negative soziale Folgen haben. Häufig steigt die Gewaltbereitschaft betrunkener Personen, da die Selbstkontrolle beeinträchtigt wird. Auch soziale Ausgrenzung, Probleme am Arbeitsplatz sowie in der Familie können Folgen eines langfristig übermäßigen Alkoholkonsums sein.
Was ist risikoarmer Konsum?
Da Alkohol ein Gift für den menschlichen Körper darstellt, gibt es keinen komplett risikofreien Konsum. Jedoch legte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) Schwellenwerte für einen risikoarmen Alkoholkonsum fest. „Risikoarm“ bedeutet in diesem Fall, dass bei der angegebenen Menge Alkohol das Risiko gesundheitlicher Schädigungen gering ist. Von risikoarmem Alkoholkonsum spricht man demnach bei folgenden Mengen:
Frauen: maximal 12 g reiner Alkohol täglich
Männer: maximal 24 g reiner Alkohol täglich
Zur Orientierung eine Übersicht über den Alkoholgehalt verschiedener Getränke:
Bier (ca. 4,9 %, 1 Flasche à 330 ml): 12,7 g
Wein (ca. 10 %, 1 Glas à 125 ml): 10 g
Sekt (ca. 12 %, 1 Glas à 125 ml): 11 g
Schnaps (ca. 40 %, 4cl): 12,8 g
Die DHS empfiehlt jedoch mindestens zwei konsumfreie Tage in der Woche einzulegen, um sich nicht an den regelmäßigen Alkoholkonsum zu gewöhnen.
Warum trinken Menschen Alkohol?
Gründe Alkohol zu trinken, gibt es viele. Dazu zählen unter anderem der Genuss sowie das Streben nach aufregenden Erlebnissen und Vergnügen. Dies liegt unter anderem an der stimulierenden und entspannenden Wirkung eines mäßigen Alkoholkonsums. Auch soziale Einflüsse wie kulturelle Normen spielen beim Alkoholkonsum häufig eine Rolle. Beispielsweise ist der Konsum von Alkohol in Deutschland gesellschaftlich akzeptiert und auch in zahlreiche Traditionen und Ritualen eingebunden. Sei es der Sektempfang beim Geburtstag oder die Maß Bier auf dem Oktoberfest.

Tipps zum bewussten Konsum von Alkohol
Gegen ein Glas Wein oder Bier am Wochenende spricht nichts, solange der Konsum nicht zur Gewohnheit wird. Außerdem sollte der Alkohol nicht dafür eingesetzt werden, Probleme oder Stress zu bewältigen. Vielmehr sollte er ein Genussmittel darstellen, das man sich ab und zu gönnen darf. Dann aber mit vollem Bewusstsein und dem richtigen Maß.
Wie Sie Ihren Alkoholkonsum reduzieren können und gleichzeitig bewusster gestalten, verraten wir Ihnen in ein paar Anregungen:
- Sehen Sie den Konsum von Alkohol als etwas Besonderes und nicht Alltägliches an. Genießen Sie zum Beispiel bewusst ein Glas Wein bei einem besonderen Moment wie einem Treffen mit einemr guten Freundin.
- Weniger ist manchmal mehr – trinken Sie doch mal eine Weinschorle oder ein Radler statt einem Glas purem Wein oder Bier. So reduzieren Sie nicht nur die Alkoholmenge, sondern führen Ihrem Körper gleichzeitig Flüssigkeit zu. Und gerade im Sommer ist eine spritzige Weinschorle sehr erfrischend.
- Trinken Sie immer zuerst ein alkoholfreies Getränk, bevor Sie zum Alkohol greifen. So vermeiden Sie, mit dem Alkohol Ihren Durst zu löschen. Und gleichzeitig können Sie diesen im Anschluss viel bewusster genießen.
- Hinterfragen Sie Rituale und probieren Sie doch mal etwas Neues aus: Es muss nicht immer der Sekt zum Anstoßen sein. Bereiten Sie doch bei Ihrem nächsten Geburtstag mal ein antialkoholisches Getränk vor, wie einen leckeren
Smoothie oder einen alkoholfreien Cocktail – Ihre Gäste werden bestimmt positiv überrascht sein!
Um Ihren Alkoholkonsum in den nächsten Tagen etwas zu beobachten, haben Sie die Möglichkeit mit unserem Alkoholprotokoll Licht ins Dunkle zu bringen. Wie sehen Ihre Gewohnheiten aus, wann trinken Sie wie viele alkoholische Getränke? Ein Alkoholprotokoll kann helfen, die eigenen Muster zu erkennen und diese bei Bedarf
zu ändern.
Versuchen Sie dann im Anschluss doch mal eine Alkoholpause einzulegen und langfristig ein paar Tipps für ihren bewussteren Konsum von Alkohol umzusetzen. So lernen Sie, Alkohol in Maßen zu konsumieren und den Genuss bewusst wahrzunehmen.
Probieren Sie es aus!