ATLaS - Automatisiertes und vernetztes Fahren in der Logistik


Laufzeit: 01.08.2017 bis 31.07.2019

Auftraggeber/Finanzierung: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Bearbeitung: Heike Flämig (Koordination und Kontakt), Sandra Lunkeit, Patrick Fieltsch

Projektpartner: Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt, Institut für Verkehrsforschung

Unterauftragnehmer: Dronemasters Future Mobility Initiative; LogistikNetz Berlin‐Brandenburg e.V.


Das automatisierte und vernetzte Fahren im Güterverkehr wird das Bild der Logistikkette nachhaltig verändern. Wo heute noch ein Fahrer den Lkw steuert, sollen im Lkw der Zukunft administrative Aufgaben übernommen werden, während das Fahrzeug sich vollkommen selbstständig auf der Straße bewegt. Es wird erwartet, dass in einem weiteren Entwicklungsschritt kein Fahrer mehr an Board sein wird. Dies hat direkte Auswirkung auf die physische Abwicklung der logistischen Prozesse zwischen Sendern und Empfängern.

Das Projekt ATLaS untersuchte die Einflüsse des automatisierten und vernetzten Fahrens auf die Logistikkette, um von Akteuren akzeptierte Einsatzszenarien zu identifizieren. Zu diesem Zweck hatten sich das Institut Verkehrsplanung und Logistik der Technischen Universität Hamburg und das Institut für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zusammengefunden, um mittels des Projektes die Akzeptanzbedingungen des automatisierten und vernetzten Fahrens im Straßengüterverkehr zu erhöhen und damit die Logistikkette der Zukunft mitzugestalten. Dabei wurden sie durch die Dronemasters Future Mobility Initiative und das LogistikNetz Berlin‐Brandenburg e.V. unterstützt.

Ziel

Das Ziel des Projektes war es, Hinweise zur bedarfsgerechten Technologieentwicklung sowie zur politischen Rahmensetzung zu geben, um Akzeptanz und Durchsetzung des automatisierten und vernetzten Fahrens im Straßengüterverkehr zu unterstützen.

Da technologisch mögliche Anwendungsfelder des automatisierten und vernetzten Fahrens alleine noch keine wertschöpfenden Einsatzszenarien in Logistikketten darstellen, sollten als Ergebnis des Projektes die Anforderungen der Logistikakteure an das automatisierte und vernetzte Fahren in verschiedenen Anwendungsfeldern identifiziert und in Einsatzszenarien formuliert sein, welche

  • von Technologie- bzw. Fahrzeugherstellern genutzt werden können, um bedarfsgerechte Innovationen zu entwickeln (von Logistikakteuren akzeptierte Einsatzszenarien),
  • für den politischen Diskurs die Grundlagen zur Ableitung geeigneter Rahmensetzungen des automatisierten und vernetzten Fahrens liefern (Realisierung der Akzeptanzbedingungen eines AVF in Logistikketten),
  • Anforderungen an bestehende oder aufzubauende Testfelder formulieren, damit die Logistikbranche das automatisierte und vernetzte Fahren technisch und organisatorisch testen, aber auch den Nutzen demonstrieren kann,
  • in Realsituationen hinsichtlich der abgeschätzten betriebswirtschaftlichen und verkehrlichen Wirkungen überprüft werden können und für die sich ökologische und soziale Wirkungen abschätzen lassen.

Projektinhalt

Das Projekt ATLaS untersuchte die Logistikkette des automatisierten und vernetzten Fahrens, um von Akteuren akzeptierte Einsatzszenarien zu identifizieren. Im Mittelpunkt stand die Untersuchung der Akzeptanzvoraussetzungen für den Einsatz eines automatisierten und vernetzten Fahrens in der Logistik.

Gemeinsam mit Akteuren der Logistikketten wurden der derzeitige Technologieeinsatz und die bestehenden Ineffizienzen in Logistikketten als Ausgangslage für wertschöpfende Anwendungsfelder eines automatisierten und vernetzten Fahrens herausgearbeitet. Dabei wurden das Zusammenwirken von technischen und humanen Elementen analysiert und hinsichtlich seiner Umsetzungsbedingungen untersucht.

Darauf aufbauend wurden Einsatzszenarien des automatisierten und vernetzten Fahrens abgeleitet, die hinsichtlich der verkehrlichen und betriebswirtschaftlichen Wirkungen mit einer modell-gestützten Analyse untersucht und quantifiziert. Daraus wurden Handlungsempfehlungen an Hersteller und politische Akteure zur Förderung von AVF im Straßengüterverkehr abgeleitet.

Das Projekt war in folgende Arbeitspakete gegliedert:

  • AP1 Systemanalyse von Prozessen, Akteuren und IKT straßengebundener Logistikketten
  • AP2 Wertschöpfungs‐ und Akzeptanzanalyse automatisierter und vernetzter, straßengebundener Logistikketten
  • AP3 Entwicklung von Einsatzszenarien automatisierter und vernetzter, straßengebundener Logistikketten
  • AP4 Wirkungsanalyse automatisierter und vernetzter, straßengebundener Logistikketten
  • AP5 Handlungsempfehlungen an Hersteller und Politik

Schematische Darstellung des Projektes

 


Veröffentlichungen:

  • Flämig, Heike; Lunkeit, Sandra; Fieltsch, Patrick; Müller, Stephan; Thaller, Carina; Liedtke, Gernot; Voigtländer, Felix; Janke, Christian (2020):
    Automatisiertes und vernetztes Fahren in der Logistik - Chancen für mehr Wertschöpfung (Schlussbericht zum Projekt ATLaS)
    Technische Informationsbibliothek (TIB). Download
  • Lunkeit, Sandra; Flämig, Heike; Rosenberger, Kerstin (2019):
    The Impact of Driverless Vehicles on Transportation Costs in Road Haulage: A System Dynamical Approach
    In: Clausen U., Langkau S., Kreuz F. (eds): Advances in Production, Logistics and Traffic - Proceedings of the 4th Interdisciplinary Conference on Production Logistics and Traffic - ICPLT 2019. Lecture Notes in Logistics. Springer, Cham, pp. 116-127, doi.org/10.1007/978-3-030-13535-5_9
  • Lunkeit, Sandra; Flämig, Heike; Rosenberger, Kerstin (2019):
    The Impact of Driverless Vehicles on Transportation Costs in Road Haulage: A System Dynamical Approach
    In: Clausen U., Langkau S., Kreuz F. (eds): Advances in Production, Logistics and Traffic - Proceedings of the 4th Interdisciplinary Conference on Production Logistics and Traffic - ICPLT 2019. Lecture Notes in Logistics. Springer, Cham, pp. 116-127, doi.org/10.1007/978-3-030-13535-5_9

Vorträge:

  • Lunkeit, Sandra (2019):
    The impact of driverless vehicles on transportation costs in road haulage: a system dynamical approach.
    Vortrag bei der 4th Interdisciplinary Conference on Production Logistics and Traffic 2019 in Dortmund (27.-28.03.19).
  • Lunkeit, Sandra (2018):
    Die Zukunft des automatisierten Gütertransports. Eine Betrachtung des Gefahrguttransports in Deutschland
    Vortrag beim Energiewende Sicherheits-Dialog der Werkfeuerwehr Hamburg und Behörde für Inneres und Sport
  • Lunkeit, Sandra (2018):
    The impact of automated driving in freight transport on the economic landscape
    Vortrag auf der Annual International Conference of the Royal Geographical Society (with IBG) in Cardiff (28.-31.08.2018)
  • Lunkeit, Sandra (2017):
    Automatisiertes und vernetztes Fahren in der Logistik - Chancen für mehr Wertschöpfung
    Projektvorstellung auf dem Dronemasters MeetUp Nr. 36 in Hamburg